Das Schreinerdreieck

Lesezeit: 5 Min.

Das Schreinerdreieck ist ein grundlegendes Hilfsmittel der Holzbearbeitung. Es hilft Dir bei der Holzbearbeitung, indem Du weder Teile untereinander vertauscht, Teile verkehrt herum verleimst oder die falsche Seite bearbeitest.

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Das Schreinerdreieck ist ein grundlegendes Hilfsmittel der Holzbearbeitung. Es hilft Dir bei der Holzbearbeitung, indem Du weder Teile untereinander vertauscht, Teile verkehrt herum verleimst oder die falsche Seite bearbeitest.

Was ist ein Schreinerdreieck?

Das Schreinerdreieck ist ein über mehrere Holzstücke aufgezeichnetes Dreieck. Das Dreieck zeigt die Zusammengehörigkeit der Holzstücke sowie die Reihenfolge der Stücke untereinander an.

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Das Schreinerdreieck zeichnen

Grundsätzlich besteht das Schreinerdreieck – wie der Name schon sagt – aus einem Dreieck, das in aller Regel in drei Teile zerlegt wird. Das bedeutet, das mit einem Schreinerdreieck drei Teile markiert werden können.

Ein Dreieck, das durch zwei senkrechte Striche geteilt wurde. Die drei Teile wurden mit links, mitte und rechts beschriftet.
Das Schreinerdreieck für waagrechte Einzelteile eines Werkstücks

Ja nachdem, wie die Teile ausgerichtet sind, wird das Schreinerdreieck waagrecht oder senkrecht in drei Teile geteilt. Teilst Du das Schreinerdreieck waagrecht  in drei Teile, kannst Du mit den Einzelteilen die Teile markieren, die nebeneinander stehen

Ein Dreieck, das durch zwei waagrechte Striche geteilt wurde. Die drei Teile wurden mit unten, mitte und oben beschriftet.
Das Schreinerdreieck für senkrechte Einzelteile eines Werkstücks

Teilst Du das Schreinerdreieck mit zwei waagrechten Strichen erhälst Du die Dreieckteile, mit denen Du Einzelteile markieren kannst, die übereinander stehen. Das klingt vielleicht noch etwas abstrakt, die Anwendungsbeispiele sollten das aber klarer machen.

Anwendungsbeispiele

Ein paar Anwendungsbeispiele sollten den abstrakten Teil oben ein wenig klarer werden lassen. Das erste Anwendungsbeispiel ist die Verwendung des Schreinerdreiecks für Leimholz.

Leimholz

Damit Leimholz gut aussieht, kommt es darauf an, dass es so ausgerichtet ist, dass der Verlauf der Maserung möglichst einheitlich ist oder aber eine gewisse Spannung durch Abwechslung erzeugt. Beides ist einfacher und besser zu erreichen, wenn die einzelnen Lamellen des Leimholzes sortiert werden.

Ein Dreieck, das durch zwei senkrechte Striche geteilt wurde. Die drei Teile wurden mit links, mitte und rechts beschriftet.
Das Schreinerdreieck markiert eindeutig die Lage der einzelnen Bretter zueinander. Werden zwei Bretter vertauscht oder eines umgedreht, wird das sofort offensichtlich.

Sobald das Leimholz fertig sortiert ist, kann es mit dem Schreinerdreieck markiert werden. Legt man die Lamellen erneut aus, müssen sie wieder das Schreinerdreieck zeigen. Tun diese das nicht, sind Teile vertauscht oder umgedreht worden.

Neben Leimholz eignet sich das Schreinerdreieck auch für die Markierung der Teile eines Rahmens oder Korpusses.

Einfacher Rahmen oder Korpus

Ein einfacher Rahmen wie ein Bilderrahmen oder ein einfacher Korpus wie ein Schubladenkorpus wird einfach mit zwei Schreinerdreiecken markiert. Es werden jeweils nur die äußeren beiden Teile des Schreinerdreiecks verwendet. Der mittlere Teil wird weggelassen – es gibt ja auch kein mittleres Teil.

Eine Skizze eines vierseitigen Korpusses auf dem jede Seite mit einem Teil eines Schreinerdreiecks markiert ist.
Ein einfacher Korpus auf dem jede Seite mit je einem Schreinerdreieck markiert wurde.

Rahmen oder Korpus mit Innenelement

Als nächstes ein Rahmen oder Korpus, der zusätzlich einmal geteilt ist. Einmal vertikal und einmal horizontal. Nachdem es jetzt entweder horizontal oder vertikal drei Elemente gibt, werden auch alle drei Teile des Schreinerdreiecks benötigt. Zunächst das Beispiel mit der vertikalen Teilung durch einen waagrechten Trennsteg.

Skizze eines Korpusses mit waagrechten Trennsteg, dessen Einzelteile mit dem Schreinerdreieck markiert wurden.
Korpus mit waagrechtem Trennsteg. Es werden alle drei Teile des vertikalen Schreinerdreiecks angezeichnet.

Und das Beispiel mit der horizontalen Teilung durch einen senkrechten Trennsteg.

Skizze eines Korpusses mit senkrechtem Trennsteg, dessen Einzelteile mit dem Schreinerdreieck markiert wurden.
Korpus mit senkrechtem Trennsteg. Es werden alle drei Teile des horizontalen Schreinerdreiecks angezeichnet.

Gibt es mehr als ein "Mittelteil", ist es sinnvoll, wenn Du sie jeweils mit einem Schreinerdreieck markierst und die Mitten zusätzlich nummerierst. Das ganze sähe dann beispielsweise so aus:

Ein Korpus mit drei senkrechten und nummerierten Trennstegen, dessen Einzelteile mit dem Schreinerdreieck markiert wurden.
Die Nummerierung hilft, die richtige Reihenfolge der Trennstege beizubehalten.

Nach diesen simplen Aufteilungen zeige ich Dir noch drei komplexere Aufteilungen.

Komplexere Aufteilungen

Die ersten beiden komplexeren Aufteilungen sind im Prinzip eine Wiederholung der oberen beiden Aufteilungen. Der durch den Trennsteg geschaffene Raum wird schlicht erneut durch einen weiteren getrennt. Dies führt dazu, dass alle drei Teile sowohl des senkrechten als auch des waagrechten Schreinerdreiecks zur Markierung der Einzelteile benutzt werden müssen.

Skizze eines Korpusses mit Einschubboden und Trennsteg im unteren Teil. Alle Teile mit Schreinerdreieck markiert.
Korpus mit Einschubboden und Trennsteg im unteren Teil.

Beide Korpusse haben ein dreigeteiltes Innenleben. Um die Schreinerdreiecke besser auseinanderzuhalten habe ich zwei Farben verwendet. Schwarz für das horizontale und blau für das vertikale Schreinerdreieck.

Skizze eines Korpusses mit Trennsteg und Einschubboden im linken Teil. Alle Teile mit Schreinerdreieck markiert.
Korpus mit Trennsteg und Einschubboden im linken Teil.

Zum Schluss noch ein weiteres Beispiel mit einem weiteren Trennsteg. Auf der waagrechten Ebene gibt es jetzt mehr als drei Einzelteile: Die beiden Seiten und die beiden senkrechten Trennstege. Da nicht alle Teile mit einem Dreieck markiert werden können, habe ich zwei waagrechte Schreinerdreiecke zur Markierung gezeichnet. Einmal das schwarze für die größeren Teile und einmal das grüne, für den kleineren Bereich. In diesem Fall sind beiden äußeren Teile des grünen Schreinerdreiecks dazu da, einen Referenzpunkt für das mittlere Teil zu geben.

Skizze eines verschachtelten Korpusses. Schreinerdreiecke in blau, grün und schwarz markieren die Lage der Teile zueinander.
Korpus mit mehrfach unterteiltem Innenleben.

So wie bei dem letzten Beispiel kannst Du vorgehen, wenn Du komplexere Werkstücke hast. Das Aufteilen in dreier Gruppen ist sinnvoll, um nicht den Überblick zu verlieren. Farbliche Schreinerdreiecke helfen Dir, die Teile besser zuzuordnen. Gibt es mehrere Zwischenstücke, dann kannst Du sie zusätzlich nummerieren, wie oben gezeigt.

Die Liste an Beispielen ließe vermutlich ziemlich lange mit verschiedenen Kombinationen fortsetzen. Die wichtigsten Anwendungsfälle habe ich Dir aber gezeigt, alles weitere wäre nur eine Abwandlung.

Tipps

  • Lege die zusammengehörigen Einzelteile, die mit einem Schreinerdreieck markiert werden sollen, aneinander und zeichne das Schreinerdreieck dann an. So erkennst Du schnell, wenn Du Einzelteile vertauscht haben solltest, weil die Teile des Schreinerdreiecks nicht mehr zueinanderpassen.
  • Wenn Du das Schreinerdreieck auf der Rückseite der Einzelteile anzeichnest, die später nicht mehr sichtbar ist, brauchst Du Dir keine Gedanken darüber machen, wie Du es am besten entfernen kannst.
  • Das Schreinerdreieck solltest Du erst nach dem Verleimen entfernen, wenn das Einzelteil an seiner endgültigen Position fixiert ist. Entfernst Du es früher, stehen die Chancen gut, dass zwei Einzelteile doch noch unabsichtlich vertauscht werden.
  • Richte alle Schreinerdreiecke gleich aus. Beispielsweise die Spitze nach oben bzw. hinten – je nach Orientierung der Einzelteile.
  • Mit was das Schreinerdreieck angezeichnet wird, ist im Prinzip egal, solange man es gut erkennen kann.
  • Mit einem 2B Bleistift anzuzeichnen ist allerdings sinnvoll, wenn das Schreinerdreieck später entfernt werden muss, weil es am fertigen Werkstück sichtbar wäre. Ein 2B Bleistift ist bietet sich an, weil er leicht zu radieren ist und keine Spuren hinterlässt.
  • Eine Alternative zum 2B Bleistift ist, das Schreinerdreieck auf aufgeklebtem Malerkrepp anzuzeichnen. Das kann später einfach entfernt werden.
  • Bei komplexeren Werkstücken bietet es sich an, die Schreinerdreiecke in unterschiedlichen Farben anzubringen.
  • Mit Malerkrepp in unterschiedlichen Farben kannst Du einfach und schnell farbliche Schreinerdreiecke anbringen, ohne mit Farbstiften, die möglicherweise schwer zu entfernen sind, auf dem Holz herumzumalen.

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