Stehlampe aus Räuchereiche
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Eine Stehlampe wertet jeden Raum auf: Sie spendet nicht nur behagliches (Lese-)Licht, sie ist auch ein tolles Wohnaccessoire. Stehlampen sind eine gute Ergänzung, wenn die Deckenleuchte zu schwach ist und den Raum nicht gut genug ausleuchtet. Beides waren Gründe für mich, mir eine Stehlampe zum Anlass der Lieferung meiner neuen Couch für mein Wohnzimmer zu bauen.
Die Teile der Stehleuchte
Die Stehleuchte besteht aus zwei einfachen Elementen: Einem Sockel, der die Lampenfassung aufnimmt und drei Lampenfüßen.
Nummer | Beschreibung | Menge | Länge | Breite | Stärke | Material |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Sockel | 1 | 100 mm | 100 mm | 36 mm | Räuchereiche, massiv |
2 | Leuchtenfuß | 3 | 500 mm | 36 mm | 36 mm | Räuchereiche, massiv |
Alle Maße in mm |
Da die beiden Teile der Stehleuchte schlicht gehalten sind, geht der Zuschnitt schnell. Da ich kein Elektriker bin, habe ich für die stromführende Komponente ein vorkonfektioniertes Anschlusskabel mit Wippschalter und E27 Fassung gekauft.
Für dieses Projekt gibt es eine ausführliche Baubeschreibung:
Zuschnitt des Sockels
Zu Beginn habe ich das Holz für den Sockel von einem Stück Räuchereiche abgelängt. Der Sockel soll eine dreieckige Form mit „stumpfen Spitzen“ bekommen (die Form hat sicherlich einen mathematisch korrekten Namen – wer ihn kennt: gerne in den Kommentaren nennen).
Die Abfallflächen sowie die Mitte der Bohrung habe ich auf dem Grundkörper für die Lampenfassung angezeichnet. Mit der Zugfunktion der Festool CS 70 habe ich anschließend die Schnitte ausgeführt.
Die Bohrung für die Lampenfassung musste zweistufig sein. Ich brauchte ein 35 mm Durchgangsloch, durch das die Fassung gesteckt wird. Zusätzlich benötigte ich ein 45 mm Sackloch für den unteren Befestigungsring. Das 45 mm Sackloch ist wegen der Holzstärke des Sockels notwendig – ohne dies würde die Fassung nicht weit genug oben herauskommen, um den oberen Befestigungsring aufzuschrauben.
Die Bohrungen habe ich mit dem Kreisschneider von Star-M und einer Lochsäge hergestellt. Den Kreisschneider habe ich benutzt, weil ich keinen anderen Bohrer in passendem Durchmesser für die Bohrung der Fassung hatte.
Ein Flachbohrer in 35 und 45 mm oder ein Forstnerbohrer in 35 und 45 mm wäre ebenso zielführend gewesen. Mein Flachbohrerset war zum Zeitpunkt, als ich die Lampe gebaut habe, aber noch im Versand…
Mit der Lochsäge habe ich zunächst das Sackloch für den Wiederlager-Ring gebohrt. Ich habe 10 mm Material stehen lassen.
Anschließend habe ich mit dem Kreisschneider die Durchgangsbohrung für die Fassung gebohrt.
Bei solchen „Doppelbohrungen“ wird grundsätzlich erst das größere Sackloch und dann die kleinere Durchgangsbohrung gebohrt. Der Zentrierbohrer hat auf diese Weise immer Futter im Werkstück und kann seiner Aufgabe gerecht werden.
Die Lampenfüße und den Sockel wollte ich mit einer Dübelverbindung verleimen. Die Dübel sollen die Verbindung stärken, aber vor allem das Verleimen der Beine mit dem Sockel vereinfachen.
Ohne Dübel könnten die Beine beim Verleimen verrutschen, was ggf. ein Kippeln der fertigen Lampe zur Folge hätte. Dazu habe ich die Dübellöcher mit dem Kombinationswinkel angezeichnet und mit einem Körner angekörnt.
Anschließend habe ich die Dübellöcher mit dem Bohrständer gebohrt.
Nach dem Bohren der Dübellöcher war der Sockel fertig. Ich habe die Kanten noch leicht mit etwas Schleifpapier gebrochen. Anschließend habe ich mich den Lampenfüßen gewidmet.
Herstellen der Lampenfüße
Das Brett Räuchereiche, von dem ich den Sockel abgelängt habe, habe ich mit drei Schnitten aufgetrennt. Die Bohrungen, die auf den Bildern zu sehen sind, waren bereits im Holz und erfüllen für dieses Projekt keine Funktion. Sie werden später abgeschnitten.
An beiden Enden der Lampenfüße habe ich Gehrungen angesägt, damit diese winklig angeleimt werden können. Der Winkel beträgt: 15°.
Rückblickend würde ich den Winkel kleiner wählen. Die Lampe nimmt aufgrund der Länge der Füße und des großen Winkels eine große Stellfläche ein. Je nach Höhe der Lampe ist ein Winkel von 10° sicherlich genug.
Die Gehrungen habe ich mit dem Winkelanschlag und der Zugfunktion auf der CS 70 hergestellt. Um wiederholgenau sägen zu können habe ich zusätzlich den Längsanschlag als „Stopp“ montiert.
Das ist nicht ganz ungefährlich, da sich das Abfallstück zwischen Sägeblatt und Längsanschlag verkanten kann. Ich habe daher bei der Positionierung der Latten zusätzlich ein Abstandsholz verwendet, um einen Kickback zu verhindern. Dieses habe ich vor dem Schnitt entfernt. Auf diese Weise bekommt das Abfallholz Bewegungsspielraum und das Kickback-Risiko wird minimiert.
Auch hier würde ich rückblickend einfach einen Gehrungswinkel am Sägeblatt einstellen und den Zugschnitt im 90° Winkel sägen. Ich habe keine Ahnung, wieso ich in dem Moment so kompliziert gedacht und gearbeitet habe. Das Schwenken des Sägeblatts hätte auch den charmanten Vorteil gehabt, dass ich die beiden Gehrungsschnitte vor dem Auftrennen des Brettes hätte sägen können. Das wäre sicherer gewesen, hätte Arbeitsschritte gespart und noch exakter sichergestellt, dass alle drei Beine gleich lang sind.
Die nächste Herausforderung war, gerade Dübellöcher für die Verleimung zu bohren. Die Füße sind zu groß, um mit dem Bohrständertisch zu arbeiten. Nachdem ich die Bohrlöcher angezeichnet habe, habe ich die drei Beine aneinander gezwingt und in der Vorderzange der Werkbank eingespannt.
Damit die Löcher winkeltreu im 90° Winkel gebohrt werden, habe ich das Abfallstück der Sockelherstellung als Bohrhilfe verwendet. Das Abfallstück hatte bereits mittig ein Loch vom Zentrierbohrer im richtigen Durchmesser.
Ich wollte die Füße der Lampe noch aufwerten. Für ein optisches Highlight habe ich daher auf der Innenseite der Füße zwei 45° Fasen angefräst. Auf den Füßen habe ich hierfür eine Markierung angezeichnet, bis zu der ich auf dem Frästisch fräsen will.
Die Herstellung der Einzelteile war mit dem Fräsen der Fasen abgeschlossen. Ich konnte die Lampe nun zusammenbauen.
Zusammenbau
Vor dem Zusammenbau habe ich alle Teile mit dem Exzenterschleifer in K120 → K180 geschliffen. Das Verleimen der Lampenfüße mit dem Sockel gestaltete sich aufgrund der Größe des Werkstücks als schwierig. Meine Zwingen verfügten für dieses Projekt nicht über ausreichend Spannweite.
Die Lösung war, zwei Blöcke an die Lampenfüße anzuzwingen. Die Blöcke dienten als Aufnahme und Ansetzpunkt für die Zwingen, welche den eigentlichen Spanndruck aufbringen mussten. Zusätzlich lösen die Hilfsblöcke das Problem des winkligen Verleimens, da so der Druck in der korrekten Richtung erzeugt werden kann.
Nach dem Verleimen gestaltete sich der Zusammenbau einfach. Ich habe eine vorkonfektionierte E27 Lampenfassung mit Schalter verwendet. (Nicht exakt die verlinkte, aber ich weiß nicht mehr, woher ich meine hatte).
Von der Fassung habe ich den Befestigungsring abgeschraubt und die Fassung in die Bohrung eingesetzt. Den Lampenschirm (von IKEA) habe ich anschließend auf den Sockel gestellt und alles mit dem Befestigungsring wieder festgeschraubt. Zum Schluss habe ich eine smarte Hue Leuchte für eine bequeme Steuerung eingesetzt.
Du möchtest die Stehlampe selber bauen? Sieh Dir die detaillierte Baubeschreibung an:
Die fertige Stehlampe fügt sich gut in das Wohnzimmer ein und passt hervorragend zur neuen Couch (von Westwing). Als nächstes muss der alte Couchtisch noch ersetzt werden.
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